Die Kunst liegt in der richtigen Biomechanik

Sigung Wan Kam Leung modifizierte die traditionelle Wing Chun Kampfkunst aufgrund dieser Erkenntnis so, dass die Bewegungen einen Fluss ergeben. Diese Biomechanik findet man größtenteils auch in allen anderen Spitzensportarten.

Es geht nicht um rohe Kraft im herkömmlichen Sinne, sondern um durch Knochenstruktur und Spannung richtig aufgebaute Kraftentfaltung. Die Abwehr- und Schlag-Techniken mit dem richtigen Timing zu verknüpfen und richtig zu atmen, um in Nahdistanz möglichst lange entspannt zu bleiben, ist das Ziel von Practical Wing Chun (PWC).

Sifu Hajukan bezeichnet PWC gerne als „Schach auf körperlicher Ebene“, da es nicht um stupides aufeinander Einprügeln geht, sondern um die maximale biomechanische Machbarkeit. Ziel ist es, die Optionen des Gegners immer mehr zu limitieren und seine Struktur zu dominieren. Zudem bringt es einen hohen Spaßfaktor mit sehr geringem Verletzungsrisiko mit sich.

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LERNE KUNG FU

PWC ist leicht für alle Altersklassen und jedes Geschlecht zu erlernen, da Großmeister Wan Kam Leung das System durch fünf Zentrallinien und drei Winkel (45°, 90°, 135°) einfach erklärbar macht.

PRAKTISCHE ANWENDUNG

Der Körper kann durch konsequente Wiederholungen das System PWC ziemlich schnell umsetzen, da unsere Techniken den gleichen erfühlbaren Grundaufbau haben.

Inneres Kung Fu

Durch richtiges Atmen, aus einem versunkenen, stabilen Rumpf, über perfekte Knochenwinkel, erzielen die PWC Techniken auf den Gegner ihre maximale Wirkung.

Durch das sogenannte Ansaugen an den Gegner über stabile und geschmeidige Schrittarbeit, kommt man mit PWC auf die Nahdistanz, die nur wenige gewohnt sind. Man lernt, wie man seinen Körperschwerpunkt verankern und stabilisieren kann. Dabei richtet man sich im Kampf permanent frontal zum Gegner aus. Die Ellenbogen besetzen die Positionen immer wieder so, dass ein Durchkommen nur noch sehr schwer möglich ist. Durch Fluss nach vorne über die Unterarme, spürt man im Ansatz die gegnerischen Bewegungen. Man kann dadurch sofort im „Hier und Jetzt“ – also im Augenblick, ohne jegliche Verzögerung – agieren. Konterangriffe, die fast gleichzeitig stattfinden, werden explosiv ausgeführt. Da die Hände im richtigen Verhältnis zusammenarbeiten (was zur besseren Vernetzung unserer beiden Gehirnhälften führt), wirkt unser Kung Fu sehr kompakt als eine Einheit. Die Angriffsenergie des Gegners hilft dabei erheblich mit, da sich die Spannung, die im Zweikampf immer wieder aufgebaut wird, gegen ihn selbst entlädt. Mit PWC ist es möglich in Notsituationen intuitiv folgerichtig zu handeln, um scheinbar körperlich überlegene Gegner im Ansatz außer Gefecht zu setzen.

Preise

Erwachsene (ab 15 Jahren)

€65

pro Monat

Kindertraining (ab 9 Jahren)

€50

pro monat

Practical Wing Chun Kung Fu In Deutschland

Zentrale in Augsburg

Trainingszeiten

Kinder (nur in Augsburg)

Erwachsene (Augsburg)

Erwachsene (München)

Schule in München

Yip Man

*01.10.1893 †02.12.1972

Das traditionelle Hong Kong Wing Chun Kung Fu (oft auch: Wing Tsun Kung Fu oder Ving Tsun) ist hauptsächlich auf Yip Man zurück zu führen. Obwohl er selbst keinen Meistertitel beanspruchte, wird er als Großmeister dieser chinesischen Kampfkunst verehrt.

Yip Man wurde am 1. Oktober 1893 in Foshan, China geboren. Mit 13 begann er die Kunst des Wing Chun Kung Fu zu erlernen. Mit 15 zog er nach Hong Kong, um dort zur Schule zu gehen. Mit 24 arbeitete er als Polizist in seiner Heimatstadt. 1949 kehrte er nach Hong Kong zurück und gründete dort seine erste Wing Chun Schule. Mitte der Sechziger gründete sein Sohn Yip Chun die Ving Tsun Athletic Association.

Sein Leben und seine Kampfkunst wurden bereits mehrmals verfilmt. Sein wohl bekanntester Schüler war Bruce Lee.

Wong Shun Leung

*08.05.1935 †28.01.1997

Wong Shun Leung war einer der Topschüler Yip Mans. Später wurde er ebenfalls Trainer von Bruce Lee. Aufgrund seiner vielen bestrittenen und gewonnenen Kämpfe wurde er bekannt als Gong Sau Wong – King of Talking Hands.

1935 in Hong Kong geboren, trainierte Wong Shun Leung in seiner Jugend verschiedene Kampfkünste wie Tai Chi Chuan und Kickboxen. Mit 17 wurde er Schüler Yip Mans, den er letztendlich bei der Ausbildung anderer Schüler unterstützte. 1962 gründete er seine erste eigene Schule. Sein erster Schüler war Wan Kam Leung.

1996 erhielt Wong Shun Leung eine offizielle Anerkennung der National Sports Administration of China für seinen Kampfstil Yong Chun Quan Xue – Science of Ving Tsun Kung Fu.

Wan Kam Leung

*geboren 1945

Sigung Wan Kam Leung wurde 1945 im Dorf Po in der Provinz Guangdong in Südchina geboren. Sein Interesse an den Kampfkünsten wurde bereits in seiner Kindheit geweckt; so erlernte er bis zum Teenageralter bereits verschiedene traditionelle Kung Fu Arten von verschiedenen Meistern, die in benachbarten Dörfern seiner Heimatprovinz wohnten.

1958 reiste Wan Sigung nach Hongkong, um seinen Vater zu besuchen. Vier Jahre später begann er als Schüler von Sigung Wong Shun Leung Wing Chun Kung Fu zu lernen. 1969 wurde Wan Kam Leung selbst Sifu (später Sigung) und begann, aktiv zu unterrichten. Ab 1979 verbrachte Wan Sigung längere Zeit in Beijing und Rot-China. Währenddessen erlernte er dort zahlreiche Techniken des Hei Gung (Qi Gong) von verschiedenen Meistern.

Von 1988 bis 1992 war Wan Sigung Präsident des Board of the Ving Tsun Athletic Association in Hongkong. Heute unterrichtet Wan Sigung noch immer als Mitglied der Association und ist inzwischen einer der meistrespektierten Meister in Hongkong. Er wurde von der königlichen Polizeitruppe in Hongkong eingeladen, um der Wing Chun Cheftrainer der G4-Einheit zu werden. Practical Wing Chun Kung Fu wurde rechtsgültig durch die Chinesische Regierung beurkundet.

Jürgen Harlander

*geboren 1973

Sifu Hajukan wurde 1973 in Augsburg geboren und wuchs dort auf. Mit 9 Jahren begann er mit Taekwondo, mit 13 wechselte er zum Thaiboxen, bevor er mit 18 durch einen Freund zum Kampfsport Wing Chun kam.

2004 reiste er nach einem persönlichen Schicksalsschlag nach Hong Kong. Dort traf er auf Sigung Wan Kam Leung in dessen Practical Wing Chun Kung Fu Schule und maß sich sportlich mit ihm. Vom Wettkampf mit Großmeister Wan Kam Leung verblüfft und beeindruckt, blieb er 6 Wochen, um täglich acht bis zehn Stunden mit ihm zu trainieren und Zeit zu verbringen. In diesen Wochen baute er sein komplettes System, seine Sichtweise, Timing, Distanz, Struktur und Folgeaktionen unter Wan Kam Leungs Prinzipien neu auf. 2005 reiste er weitere zwei Mal für mehrere Monate nach Hong Kong, um schließlich 2006 ein komplettes Jahr als Todai privat und intensiv mit Sigung Wan Kam Leung diese Kampfkunst zu trainieren und somit sein Wissen durch Erlernen aller Formen, sowie Qi Gong zu komplettieren.

2013 wurde er offiziell durch die „Bai Si“ Teezeremonie ein Teil der Wan Familie; eine in der heutigen Zeit sehr seltene, für Nicht-Asiaten unbeschreiblich große Ehre.

Original Yip Man Holzpuppe in Augsburg

Das Abschiedsgeschenk von Wan Kam Leung, die 60 Jahre alte Holzpuppe von Yip Man, an der man Schläge und Tritte trainiert, macht Sifu Harlander besonders stolz. Eigentlich ist es ein Geschenk an den ganzen Westen (für alle Wing Chun Praktizierende außerhalb Chinas). Daran wurden viele Meister und Großmeister ausgebildet, darunter auch Wan Kam Leung selbst, sowie Wong Shun Leung und Filmstar Bruce Lee. Es ist normalerweise nicht üblich, dass solch historisch wertvolle Gegenstände China verlassen.

— Wan Kam Leung mit Sifu Hajukan

FORMEN

TAOLU

— SIU LIM TAO — Die kleine Idee

Siu Lim Tao ist die erste von sechs Formen, die man in unserem Wing Chun System erlernt und wird als „ABC des Wing Chun Stils“ bezeichnet. Sie bildet die Basis und umfasst somit ein großes Spektrum an extrem praktikablen Angriffs- und Abwehr-Bewegungen, die als Grundlage im Nahkampf unerlässlich sind.

Besonderes Augenmerk wird bei uns auf das Durchfließen der Arm-Positionen im optimalen Timing und der richtigen Distanz zum Gegner gelegt. Die Angriffs- und Abwehrtechniken werden nahezu zeitgleich ausgeführt. Dabei übernimmt jeder Teilbereich des Körpers unterschiedliche, kooperierende Aufgaben.

Aus der Rumpfstabilität wird über die richtige Knochenstruktur Kraft explosiv auf die Arme übertragen. Durch die Schulter- und Ellenbogenpositionen wird hauptsächlich die 3D-Abwehr geleistet, während dessen erfolgt der Angriff timinggerecht über die Unterarme und den rotierenden Einsatz der Handgelenke. Der gesamte Körper unterstützt durch Spannung die nach vorne strömenden Techniken.

Durch das Üben der Techniken in verschiedenen praxisorientierten Anwendungen entwickelt man optimale Fertigkeiten. Im Nahkampf ist man dadurch fähig, den Gegner perma-konsequent weder näher ran, noch weiter weg zu lassen. Unsere Techniken wurden und werden über das traditionelle Wing Chun hinaus, seit Jahrzehnten von Großmeister Wan Kam Leung biomechanisch überarbeitet. Sobald man Kontakt auf kurzer Distanz hergestellt hat, macht unsere Siu Lim Tao die Kontrolle eines Gegners optimal möglich.

— CHAM KIU — Die sinkende Brücke

Cham Kiu („sinkende, suchende Brücke zum Gegner“), unsere zweite Form, wurde von Wan Sifu für den Kampf aus verschieden langen Distanzen optimiert. Sie erweitert das bisher erlernte Wissen mit neuen Bewegungen, Fußtritten, sowie Greif- und Hebeltechniken.

Über die Schrittarbeit wird der Raum zum Gegner schnell und konsequent geschlossen. Dadurch kompensiert man die aus längerer Distanz entstehende größere Wucht der Angreifenden. Über diese sogenannte sinkende, suchende Brücke zum Gegner, bringen wir uns dann wieder in die bereits bekannte Siu Lim Tao Distanz und deren Techniken, die nun mit den Cham Kiu Techniken verschmelzen.

Die erlernten Basis-Fähigkeiten werden durch die Cham Kiu automatisch durchdringend verstärkt. Wieder liegt die Aufmerksamkeit auf der Symbiose des Rumpfes und der Armpositionen. Zusätzlich kommt der Druck des Körpers durch Schrittarbeit und der Fluss der Hüfte durch Wendung dazu. Die hieraus zusätzliche gewonnene Energie nutzen wir, um dem oder den Gegnern entgegen zu treten, sie umzulenken oder sie auf Abstand zu zwingen. Das konsequent schnelle Ausrichten und Zulaufen des Raumes ermöglicht jetzt grundsätzlich den Kampf mit mehreren Gegnern.

— BIU JEE — die stoßenden Finger

Biu Jee, unsere dritte Form, setzt voraus, dass die ersten beiden Formen verstanden und grundsätzlich praktiziert werden können. Sie enthält darauf aufbauend, sowohl kurze, als auch lange Bewegungen. Dabei werden Ellenbogenhebel und -stöße, kurze Punches, Schläge mit offenen Händen, stechende und sich verhakende Finger mit Fußfegern kombiniert. Hier sind schnelle Richtungswechsel (oben, unten, links, rechts, kurz, lang) maßgebend. Biu Jee ist für vorausschauende Konter-Angriffe und Verteidigung im letzten Moment auf kürzester Distanz bestimmt. Sie enthält Techniken, die für den Kampf mit mehreren Gegnern unerlässlich sind.

Durch die dritte Form bekommt man ein noch tieferes Verständnis. Man lernt die eigene zusammenhängende Körper-Struktur so zu zentrieren, dass maximale Power auf kürzester Distanz entfaltet wird. Dies führt dazu, dass durch Anwenden der Techniken als Ganzes, die Struktur des Gegners direkt und vollständig im Ansatz erheblich gestört wird. Zudem bekommt man die Gelassenheit und das richtige Distanzgefühl, um Angriffe vorausschauend oder im letzten Moment aktionsbedingt, intuitiv zu kontern . Dabei spielen die Handgelenke, Handkanten und Finger, als letztes Glied in der Kette, oft eine besondere Rolle.

Aufgrund Wan Sifu`s Weiterentwicklung und konsequenter Kombination aller drei Formen, ist ein Kampf so möglich, dass Gegner schnell und vollständig außer Gefecht gesetzt werden.

— Mok Yan Jong — die HOLZPUPPE

Mok Yan Jong – im Volksmund die Holzpuppen-Form genannt, ist die vierte unserer waffenlosen Formen. Sie setzt sich hauptsächlich aus den Techniken der Siu Lim Tao, Cham Kiu und Biu Jee zusammen und wird folglich als Letztes erlernt. Der markante Unterschied zu den vorangegangenen Formen ist, dass sie großteils an einem Trainingsgerät (Holzpuppe) praktiziert wird.

Der hölzerne Mann tritt als stiller Gegner an die Stelle des realen Angreifers. Dadurch, dass er sich nicht bewegt, ist es notwendig um ihn herum zu arbeiten. Das Üben neuer Kombinationen und des damit verbundenen Timings unterstützt den Fluss und die Verinnerlichung der bereits erlernten Techniken. In Einheit mit dem Stand, dem Wenden, dem Treten und dem Ansaugen in die richtige Distanz zur Holzpuppe, entwickelt man ein Gefühl für die korrekte Kraftentfaltung. Man lernt diese vom eigenen Körper auf den hölzernen Mann – und somit im Ernstfall auf den realen Angreifer – zu übertragen. Hier kann man wesentlich mehr Zug-, Druck-, Schlag-, Tritt- und Hebel-Techniken kombiniert in Echtzeit explosiv und kraftvoll ausüben, als mit einem menschlichen Trainingspartner.

Teilausschnitte der Formen hat Wan Sifu am hölzernen Mann so kombi-optimiert, dass sie echt angewandt, die Struktur der Gegner brechen und ihnen den Raum für Angriffe und Konter ansatzlos nehmen. Dadurch lässt sich das Kampfgeschehen aus allen Distanzen schnell und effektiv im Ansatz beenden.

— Bat Cham Dao — Die DOPPELMESSER

Die erste Waffenform des Wing Chun. Diese Form enthält Angriffe und Handpositionen, welche die in Siu Lim Tao, Cham Kiu und Biu Jee erlernten Positionen und Angriffe wiederspiegeln. Die Messer werden zu einer Verlängerung der Arme des Ausübenden; sie verursachen verheerende Resultate. Der korrekte Gebrauch der Messer erzeugt große Kraft in den Handgelenken des Praktizierenden. Diese Kraft ist für die korrekte Schneidewirkung der Klingen sehr wichtig.

— Lok Dim Boon Gwan — Der LANGSTOCK

Der Gwan (Stock) ist die zuletzt erlernte Waffe im Wing Chun. Durch seine Länge ist er ein nützliches Werkzeug, um weiter entfernte Gegner zu bekämpfen. Besonders, wenn der Gegner mit Messern oder einer ähnlichen Nahkampfwaffe bewehrt ist. Der korrekte Gebrauch des Stocks entwickelt Kraft in den Armen und in den Schultern. Der einzunehmende Stand unterscheidet sich stark von den anderen Formen des Wing Chun. Er ist tiefer und die Angriffe werden seitlich ausgeführt.

— Qi Gong — inneres Kung Fu

Großmeister Wan Kam Leung ist einer der wenigen Wing Chun Meister, die auch das Qi Gong wieder in den Wing Chung Stil integriert haben, so dass die Techniken durch richtiges Atmen aus einem versunkenen, stabilen Rumpf über perfekte Knochenwinkel auf den Gegner maximale Wirkung erzielen.

Es werden grundsätzlich Haltungsmuskulatur, Bindegewebe und maximal richtiger Knochenaufbau immer wieder so beansprucht, dass diese auch noch im hohen Alter dem Bewegungsapparat dienlich sind und angewendet werden können. Dazu kommt, dass die allgemeine Gesundheit durch Qi Gong und Meditieren auf höchstem energetischem Niveau gehalten werden kann.